Juvenes Translatores

 

Das Jahr 2020 ist geprägt von der Pandemie und ihren Auswirkungen nicht nur auf Europa. In diesen unsicheren und schwierigen Zeiten geben Solidarität und gemeinschaftliche Aktivitäten Kraft und Halt. Darum ging es auch in dem diesjährigen Übersetzungswettbewerbs Juvenes Translatores.

 

Am 26. November 2020 stellten sich fünf SchülerInnen des EGF – Felicitas Küchler und Leo-Valery Zaruba aus der Q11 und Leonie Ge, Felix Jurgovsky und Timo Mayer aus der Q12  – der Herausforderung des Übersetzens, diesmal komplett online.

 

Der Wettbewerb wurde – wie jedes Jahr – von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ausgeschrieben und richtete sich an die Schüler/innen des Jahrgangs 2003 aller 28 EU-Staaten. Die Zahl der pro Mitgliedstaat ausgewählten Schulen entsprach dabei der Zahl der Sitze ihres Landes im europäischen Parlament. Insgesamt waren 705 Schulen für den Wettbewerb zugelassen, davon 96 aus Deutschland – und das EGF hatte wieder das Glück, ausgelost worden zu sein.


Am Tag des Wettbewerbs saßen dann die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in ganz Europa am Computer und arbeiten zeitgleich an ihren Übersetzungen, wobei sie sich Ausgangs- und Zielsprache frei wählen konnten; Bedingung war nur, dass es EU-Amtssprachen sein mussten.

 

Unserer SchülerInnen entschieden sich diesmal alle dafür, aus dem Englischen ins Deutsche zu übersetzen. Der englische Text war ein „Archäologischer Bericht“ aus dem Jahr 2095, der einen Auszug eines Reisetagebuchs von 2020 unter die Lupe nimmt und kommentiert. Der Reisende erzählt darin von einer Kanufahrt auf der Sûre, dem Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg, und der Leichtigkeit, aufgrund des Schengen-Abkommens sich auf Wasserwegen in Europa und zwischen den Ländern zu bewegen und von einem Land ins andere zu reisen.  Quintessenz ist die Erkenntnis, dass in schwierigen Zeiten wie in der Pandemie eine Union der Staaten Europas hilft, nicht nur Grenzen zu überwinden, sondern  sich auch gemeinsam neuen Herausforderungen zu stellen und so zusammen auch die Pandemie zu meistern.


Der Text endete: „Looking back on this tumultuous century, it is now clear that working in union was vital for European nations to face the challenges that lay ahead.“

 

In Brüssel werden nun alle Arbeiten korrigiert und bewertet, jede(r) TeilnehmerIn bekommt neben einem T-Shirt auch eine Urkunde, und die 28 GewinnerInnen - aus jedem EU-Land eine(r) -  werden im Frühjahr 2021 zur Preisverleihung nach Brüssel eingeladen.
Auch wenn die Chancen auf einen Sieg gering sind, so war das Übersetzen des inhaltlich und sprachlich durchaus ansprechenden Textes eine interessante Aufgabe, eine Übung, die im Unterricht der modernen Fremdsprachen so nicht wirklich praktiziert wird.