Die Juniorwahl zur Bundestagswahl

 (1) Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. […]

 

(2) Wahlberechtigt ist, wer das achtzehnte Lebensjahr vollendet hat; wählbar ist, wer das Alter erreicht hat, mit dem die Volljährigkeit eintritt.

 

 

Mit diesen Worten beschreibt Artikel 38 des Grundgesetzes die Regularien bei Bundestagswahlen, folglich kam er auch bei der diesjährigen Wahl zum Einsatz. Parallel zur Bundestagswahl fand am EGF die Juniorwahl statt, ein Angebot, das sich an Schülerinnen und Schülern ab der zehnten Klasse richtet. So wird auch Schüler*innen, die noch nicht volljährig sind, die Möglichkeit gegeben, sich politisch zu engagieren und sich mit Wahlen auseinanderzusetzen.

 

Schon zu Ende des letzten Schuljahres begannen die Vorbereitungen zur Juniorwahl. Interessierte der damals neunten bis elften Klassen gestalteten während der Sommerferien Plakate für eine Ausstellung mit Informationen rund um die Bundestagswahl. Darunter fanden sich neben der Vorstellung der Programme der sechs großen, im Bundestag vertretenen Parteien auch allgemeine Informationen zum Bundestag, zum Ablauf der Wahl und zu den Möglichkeiten der Informationsbeschaffung und Meinungsbildung. Zudem wurde geschildert, warum man überhaupt wählen gehen soll.

 

Zu Beginn des neuen Schuljahres wurde in der Aula die Ausstellung aufgebaut und in der zweiten Woche begann die eigentliche Juniorwahl. Das Wahllokal hatte jeweils vor dem Unterricht, in den Pausen und in der Mittagspause geöffnet. Zur Stimmabgabe mussten die Schüler*innen sowohl ihre Wahlbenachrichtigung als auch einen Ausweis mitbringen. Im Anschluss wurde wie bei den „Großen“ gewählt, also geheim in einer Wahlkabine, auch die Wahlzettel waren identisch zu denen der offiziellen Bundestagswahl – so sollte das Wahlerlebnis so realistisch wie möglich sein.

 

Am Freitag vor der Bundestagswahl trafen sich nach Schließung des Wahllokals einige Wahlhelferinnen und Wahlhelfer zur Auszählung der Stimmen. Nach langem Zählen, Abgleichen und Rechnen stand das Ergebnis am EGF fest: Das Direktmandat gewann die ehemalige EGF-Schülerin Lisa Badum von den Grünen mit 39,6%. Auch die Zweitstimme konnten die Grünen für sich gewinnen: Sie erreichten 25,2% der Stimmen. 16,8% der Stimmen erhielt die SPD, gefolgt von FDP (14,8%) und der Linken (13,5%). Mit neun Prozent der Stimmen zieht auch die CSU in den „EGF-Bundestag“ ein. Alle anderen Parteien konnten die 5%-Hürde nicht überwinden. Die Ergebnisse der EGF Wahl können auch in dieser Datei (pdf) eingesehen werden.

 

Die Wahlbeteiligung am EGF lag bei (nur) 61,1% und somit 15,5 Prozentpunkte unter der bei der Bundestagswahl.

 

Für die wahlberechtigten EGF- Schüler*innen stellte die Juniorwahl eine gute Möglichkeit dar, für ihre ersten echten Wahlen zu üben. Die Vorbereitung und Durchführung der Juniorwahl waren hilfreich, um sich sowohl mit den Positionen der einzelnen Parteien als auch mit den generellen Abläufen einer Wahl zu beschäftigen.


Maja Ketscher, Q12