Wanderausstellung „Fluchtgrund“

„Was bringt Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen?“

 

Vom 11. – 22.10.21 gastierte die Wanderausstellung „Fluchtgrund“ der Organisation „earthlink e.V.“ am EGF und bot der Schulfamilie Gelegenheit, einen differenzierten Einblick in Fluchtursachen zu erhalten.

Häufig wird zu Recht vermutet, dass Kriege, Hungersnöte oder Naturkatastrophen dazu führen, dass Menschen ihrer Heimat den Rücken kehren und in anderen Ländern ein besseres Leben suchen. Deutlich weniger häufig wird dabei ein Zusammenhang zwischen den eigenen Lebensgewohnheiten und den Problemen in den Herkunftsländern der Migranten hergestellt.

Wer denkt auch beim Kauf des lang ersehnten Handys schon darüber nach, wo und unter welchen Bedingungen die – oft seltenen – Rohstoffe abgebaut wurden? Oder darüber, dass der Verkauf von überschüssigen Lebensmitteln aus reichen Industrieländern an ärmere Länder zu Dumpingpreisen keine Hilfe darstellt, sondern die dortige Landwirtschaft zerstört?

„Landgrabbing“ (das Zugreifen auf agrarische Nutzflächen) führt dazu, dass multinationale Lebensmittelkonzerne z.B. in afrikanischen Ländern fruchtbares Land aufkaufen, um dort Nahrungsmittel oder Agrartreibstoffe für die Industrieländer anzubauen, während die Bevölkerung der betroffenen Länder hungert.

Die Liste der Zusammenhänge ist leider länger als wir es uns wünschen. Auch die Ursachen des Klimawandels sind kaum in den Entwicklungsländern zu suchen, sondern entstehen bei uns. Die Folgen aber baden immer häufiger die Menschen in weniger entwickelten Ländern aus. Darüber hinaus verfügen sie auch nicht über die finanziellen Mittel, um dieser besorgniserregenden Entwicklung etwas entgegenzusetzen.

 

Als letzter Ausweg bleibt dann für viele Menschen eben nur noch die Flucht in ein vermeintlich besseres Leben.

 

Es war das Ziel der Ausstellung, aufzuklären und uns bewusst zu machen, wie wir durch unser Handeln Fluchtgründe erzeugen, aber auch, wie wir zu einer Verbesserung der Lage beitragen können. Es bleibt zu hoffen, dass diese Botschaft angekommen ist und auch über die Ausstellung hinaus Wirkung zeigt.

 

Petra Stäudel