Tag der Begabtenförderung Oberfranken

Wie so viele schöne Dinge, die wir in den letzten Jahren pandemiebedingt schmerzlich vermisst haben, hatte auch der Tag der Begabtenförderung am 11.7.2022 auf Kloster Banz so etwas wie einen Erste-Mal-Charakter. Denn endlich durften sich alle Begabtenkurse des Regierungsbezirks wieder gemeinsam treffen.

     Die beiden Pluskurse des EGF, Mathematik und Zukunftswerkstatt, waren eingeladen gemeinsam mit anderen engagierten und, wie man vor Ort erleben konnte, stark intrinsisch motivierten Jugendlichen aus ganz Oberfranken, an einem Informationstag rund um die Begabtenförderung und einem breit angelegten Programm zum Überthema – wer hätte es gedacht – „Zukunft“ teilzunehmen.  Am Vormittag im Audimax hörten wir eine Keynote des Mikrometeorologen Prof. Dr. Christoph Thomas der Universität Bayreuth, der Ergebnisse seiner Forschungsarbeit zum Einfluss der Klimaerwärmung auf die Region Oberfranken zeigte. Zwei dringende Appelle gingen von seinem Rednerpult aus an die junge Generation:

      1.Die Konsequenzen des eigenen Handelns bedenken und das eigene Handeln entsprechend ausrichten.

      2. Überzeugen mit Argumenten und zahlenbasierten Fakten.

 

Seine Diagramme zeigten eindrücklich, dass Starkregenereignisse nicht die Dürre wettmachen, die wir in unserer Region seit fast einem Jahrzehnt durch beständiges Ansteigen der Durchschnittstemperatur erleben (wir sind nun in Oberfranken bei einem Anstieg um 4 Grad). Unsere Böden sind nicht in der Lage, das Wasser starker Regenmassen zu binden. Sie geben aber beständig Wasser durch Verdunstung in Hitze ab. So haben wir sinkende Grundwasserspiegel zu verzeichnen und müssen bereits an manchen Orten Wasser sparen.

 

Prof. Dr. Thomas' Zahlen verdeutlichten auch, dass der einzige Weg aus der Klimakrise die Abkehr von fossiler Energie ist:  Produktion, Verkehr, Landwirtschaft, Konsum, Bau, kaum ein Bereich, der nicht in der Verantwortung stünde, diese Transformation voranzutreiben.

 

Selbstverständlich nahm er auch unser Konsumverhalten äußerst kritisch unter die Lupe und wollte uns allen im wahrsten Sinne des Wortes die Butter vom Brot nehmen, da Butter in Herstellung und Vertrieb unter den Lebensmitteln noch vor Fleisch der Klimakiller Nummer eins ist.

 

Den Schülerinnen und Schülern reichte in der anschließenden Diskussion der Appell der Wissenschaft an sie, die junge Generation, nicht aus. Sie forderten klar ein Eintreten der Politik für das Erreichen der Klimaziele und sagten zu Recht, wie Professor Thomas einlenkte,  dass es wohl kaum ausreiche, als Individuum Verzicht zu üben, da die Aufgabe viel zu groß sei, als dass man erkennen könne, dass das eigene Verhalten einen Unterschied mache. Vielmehr müsse sichtbar werden, dass alle an einem Strang ziehen.

 

Nach diesem angeregten Austausch folgte ein kleiner inspirierender Werbeblock in Sachen Förderung junger Talente in den Naturwissenschaften.

 

Schülerinnen und Schüler präsentierten hierbei erfolgreiche Wettbewerbsbeiträge, wie sie zum Beispiel beim German Young Physicists Tournament – kurz GYPT – eingereicht werden können.

 

Prof. Dr. Ute Schmid von der Universität Bamberg warb für Kurse, und Bücher, die im Rahmen der Begabtenförderung zu KI (Kognitive Systeme) angeboten werden.

 

Sehr ans Herz gelegt wurde den Schülerinnen und Schülern auch die Förderung des Interesses im MINT-Bereich durch die Technologie Allianz Oberfranken, kurz TAO. Einladung zum Mitmachen erging hier an alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig vom Notenschnitt. Neugierig muss man sein, das ist das Wichtige.

 

Nachmittags ging es dann in unterschiedlichen Workshops weiter. Unsere Schülerinnen und Schüler nahmen an folgenden Teil:

 

·         Klimaerwärmung und Entwicklung des Lebensstandards

 

·         Robotik im Gesundheitswesen

 

·         Wie bauen wir in Zukunft?

 

·         Autonomer Führerschein

 

Sehr praxisnah mit autonomem Fahren im Selbstversuch war vor allem dieser letztere Workshop. Die anderen waren für das junge Publikum zuweilen etwas theorielastig, so dass das Erforschen an dem dennoch thematisch sehr vielseitigen Tag vielleicht etwas zu kurz gekommen ist.

 

Mit dabei vom Ehrenbürg-Gymnasium waren:

 

Michael Bongartz (6d), Leonardo Schießl Arteaga (6b), Raffael Hawranek (7b), Alexander Eckstein (8c), Philipp Gorbunov (7c), Mahé Della Monta (7a), Johanna Klein (7a) und Paula Karpinski (8b).

 

Andrea Hecking