Übersetzerwettbewerb Juvenes Translatores

Das Jahr 2022 hat die Europäische Kommission zum Europäischen Jahr der Jugend ausgerufen. Deshalb drehten sich bei dem diesjährigen Übersetzerwettbewerb Juvenes Translatores die Texte um junge Menschen in ganz Europa.
Am 24. November 2022 stellten sich sieben Schüler*innen des EGF – Laura Förstel und Matteo Reguilón aus der Q11 und Nelli Böker, Annika Buchta, Laurin und Linus Matern und Johanna Schuster aus der Q12 – der Herausforderung des Übersetzens.

Der Wettbewerb wird seit 2007 jährlich von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ausgeschrieben und gewährt jungen Menschen einen Einblick in die Tätigkeit des Übersetzens. Er richtet sich an 17-jährige Schüler*innen und findet EU-weit an 705 ausgewählten Schulen statt. Das EGF hatte wieder das Glück, als eine der 96 Schulen in Deutschland ausgelost worden zu sein. Zeitgleich übersetzen die Jugendlichen einen einseitigen Text von einer EU-Sprache in die andere.
In diesem Jahr entschieden sich drei Schülerinnen dafür, vom Englischen ins Deutsche zu übersetzen, Matteo übersetzte vom Englischen ins Spanische, Linus und Laurin vom Französischen ins Deutsche und Annika vom Spanischen ins Deutsche.

Der englische Text war ein Handy-Telefonat zwischen dem fast 18-jährigen Tom und seiner Großmutter, die ihr neues Smartphone testen will und über die doch nicht so schlimmen Gefahren seiner Nutzung philosophiert - zum Erstaunen ihres Enkels. Es war eine Herausforderung, die zahlreichen Redewendungen und umgangssprachlichen Formulierungen adäquat zu übersetzen.

Im französischen Ausgangstext diskutierten drei Jugendliche in einer Talkrunde darüber, ob die EU genug für die Jugend tut (Austauschprogramme, Praktika im Ausland, Ausbildungsmöglichkeiten, aber zu wenig für den Klimaschutz und die Umwelt,…) und wie sich Jugendliche in Europa engagieren können und sollen.

Der spanische Text, den Annika ins Deutsche übersetzte, schildert die Eindrücke eines jungen Musikers des internationalen Orchesters Joven Orquesta de la UE kurz vor Konzertbeginn. Er erinnert sich an die Anfänge, als sie als bunt zusammengewürfelter Haufen aus unterschiedlichen Ländern mit unterschiedlichen Sprachen die Konzertproben begannen, dann allmählich durch die Musik zusammenwuchsen und nun in wenigen Augenblicken ein gemeinsames Konzert bieten werden. „Das Orchester ist ein Symbol Europas, es fördert den interkulturellen Dialog, gegenseitigen Respekt und Verständnis und Verständigung durch die Kultur.“

Wie auch in den letzten Jahren seit der Pandemie fand der Wettbewerb online in der Schule statt, die Teilnehmer*innen luden um 10 Uhr ihre Texte herunter, übersetzten sie und schickten sie zwei Stunden später als Upload zurück.

In Brüssel werden nun alle Arbeiten korrigiert und bewertet, jede(r) Teilnehmer*in bekommt neben einem T-Shirt auch eine Urkunde, und die 28 Gewinner*innen - aus jedem EU-Land eine(r) -  werden im Frühjahr 2023 zur Preisverleihung nach Brüssel eingeladen.
Auch wenn die Chancen auf einen Sieg gering sind, so war das Übersetzen der inhaltlich und sprachlich durchaus ansprechenden Texte eine interessante Aufgabe; eine Übung, die im Unterricht der modernen Fremdsprachen so nicht wirklich praktiziert wird.

Ulrike Michaelis