„Uganda – Hilfe zur Selbsthilfe“ war das Thema des P-Seminars und es sollte das von Janina Möck in Uganda ins Leben gerufene Projekt „We care for them“ unterstützen. So organisierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars unter anderem an der Grundschule in Dormitz einen Spendenlauf. Zunächst hielten die Schülerinnen und Schüler Vorträge in den Grundschulen in Dormitz und Hetzles, damit die Kinder dort sich eine Vorstellung von Uganda sowie dem Projekt machen konnten.
Im Juli fand dann der Spendenlauf an den Grundschulen statt, bei dem die Kinder sich so ins Zeug legten, dass am Ende die sagenhafte Summe von 12,300 Euro an das Hilfsprojekt überwiesen werden konnte.
Um den Kindern der Grundschulen zu danken, fand im Oktober noch eine Veranstaltung an der Grundschule Dormitz statt, an der auch Janina Möck und ihr ugandischer Ehemann Isaac Matovu teilnahmen. Sie gaben den Kindern sozusagen aus erster Hand erneut einen Einblick in die Kultur Ugandas und das Projekt.
Da die ursprünglich angedachte Reise zum Projekt nach Uganda dann aus unterschiedlichen Gründen doch nicht realisiert werden konnte, entschieden sich die Lehrkräfte zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ein Stück Afrika in Deutschland zu suchen.
Tatsächlich wurde das Seminar in der multikulturellen, aber in Bezug auf die Temperaturen gar nicht afrikanischen Hauptstadt Berlin fündig, aber es war eben typisch deutsches Novemberwetter. Trotzdem konnte für den ersten Abend ein äthiopisches Restaurant in Kreuzberg ausgemacht werden, in dem alle – so wie es auch in Uganda üblich ist – die Gerichte mit den Händen aßen und auch genossen.
Nicht typisch Afrika, aber zumindest bei Sonnenschein besuchte das Seminar am zweiten Tag den Bundestag nebst Kuppel und hatte anschließend noch ein Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Lisa Badum aus Forchheim. Hier wurden unter anderem auch entwicklungspolitische Aspekte thematisiert. So war zumindest ansatzweise erkennbar, wie kompliziert die Wege der staatlichen Entwicklungspolitik im Gegensatz zu kleinen, privat organisierten Projekten wie „We care for them“ ablaufen.
Am dritten Tag nahm das P-Seminar an einer extra organisierten Führung durch das „Afrikanische Viertel“ im Berliner Stadtteil Wedding teil. Wer nun glaubt, dass dieses Viertel ähnlich den Chinatowns in London oder San Francisco einen hohen Anteil afrikanisch stämmiger Bevölkerung aufweist, der irrt gewaltig. Das Viertel selbst ist in Bezug auf die dort lebende Bevölkerung sehr deutsch, hat aber eine traurige, kolonialzeitlich geprägte Geschichte. Mit seinen Straßennamen – z.B. Swakopmunder Strasse - erinnert das „Afrikanische Viertel“ an verschiedene Phasen der deutschen Geschichte, die vom Streben nach Eroberung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents gekennzeichnet sind. Es ist heute kaum vorstellbar, dass im angrenzenden Park sogar Menschen aus Afrika ähnlich wie in einem Zoo zur Schau gestellt werden sollten!
Zum Abschluss hatte das Seminar noch einen Termin im Ministerium für Entwicklungszusammenarbeit, wo in einem Vortrag wesentliche Aspekte der Entwicklungspolitik der Bundesregierung erläutert wurden und auf Möglichkeiten eines Auslandsjahres mit entwicklungspolitischen Inhalten hingewiesen wurde.
Dies könnte nach dem Abitur neben einem Aufenthalt beim Projekt in Uganda auch eine sinnvolle Alternative bieten.
Wer die Organisation „We care for them” gern unterstützen möchte, findet weitere Informationen auf der Homepage des EGF. Auch Patenschaften sind neben Einzelspenden sehr willkommen.
P-Seminar „Uganda“ mit Markus Denk und Petra Stäudel