An zwei intensiven Inputtagen am 28. und 29. Oktober lernten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 sich durch die enorme Vielfalt des Themas Nachhaltigkeit zu navigieren. Das Programm bot den Jugendlichen die Möglichkeit, eigene Stundenpläne nach Interesse zusammenzustellen, zentrale gesellschaftliche Zukunftsfragen zu erkunden und sich individuell wie gemeinschaftlich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen, auch als Sustainable Development Goals (SDGs) bekannt, auseinanderzusetzen. Folgende Themenfelder konnten dank der tatkräftigen Unterstützung und der Kreativität vieler Menschen bespielt werden:
Eröffnung und Orientierung
Die Tage begannen am Dienstag mit der offiziellen Begrüßung durch Schulleiterin OStDin Schmidt, gefolgt vom Check-In in Kleingruppen und einem Potenzialentdeckungsworkshop. Dieser diente dazu, die Schüler*innen für ihre eigenen Stärken und Interessen zu sensibilisieren – ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu den späteren Projektteams.
Workshops, Exkursionen und vielfältige Zukunftsthemen
Ergänzend zum Check-In gab es Bewerbungscoaching mit Herrn Feihl. Hier konnten die Schüler*innen persönliche Zukunftskompetenzen entwickeln, um im Sinne der Berufsorientierung selbst handlungsfähig zu werden.
Journalismus, Demokratie und Zivilcourage
In Zeiten von Fake News zeigte der Workshop von Frau Neubauer, wie wichtig Qualitätsjournalismus für eine demokratische Gesellschaft ist. Was macht eine demokratische Gesellschaft aus, welche Handlungsmöglichkeiten habe ich als einzelne Person, um einen Beitrag zu leisten? Dieser Frage ging der Workshop zu Demokratie und Zivilcourage von Frau Jungwirth am Mittwoch nach.
Klimawandel, Klimagerechtigkeit und naturbasierte Lösungen
Ob physikalische Experimente mit dem Klimakoffer von Herrn Lücking, Einblicke in die kommunale Klimaanpassung beim Stadtrundgang mit Frau Bayer oder der internationale Klimaworkshop mit Jugendlichen aus Kampala, Uganda – viele Angebote beschäftigten sich mit der globalen und lokalen Dimension des Klimawandels.
Besonders spannend war der Workshop über die Wässerwiesen, dem neuen immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe Forchheims. Dieser Workshop wurde von der Wassermanagerin der Stadt Forchheim, Julia Schrade, persönlich geleitet. Ihre interaktive Herangehensweise nahm die Jugendlichen mit auf die Entstehungsreise dieses paneuropäischen Projekts und sensibilisierte sie für den wertvollen Schatz vor den Toren der Stadt. Die Auseinandersetzung mit Themen wie Kulturlandschaft, Biodiversität und Nutzungskonflikten konnte im Workshop von Herrn Schlegel und der anschließenden Exkursion zu den Örtelbergweihern vertieft werden. Einen historischen Blick auf dieses Spannungsfeld warfen die Schülerinnen und Schüler mit Frau Bayer im Workshop Ökologische Krisen der Vergangenheit und Landwirtschaft.
Nachhaltiger Konsum, regionale Wertschöpfung und Kreisläufe
Die Workshops von Frau Dr. Gruber zu Fast Fashion und Frau Dr. Wölfel zur regionalen Produktion in der Pretzfelder Obstkelterei vermittelten eindrücklich, wie unser Konsum zur globalen Problematik beiträgt – und wie regionale Unternehmen Gegenmodelle schaffen.
Ganz praktisch wurde es beim Besuch des Kreislaufkaufhauses, begleitet von Frau Stengel und Frau Stäudel, bei dem die Schüler*innen erfuhren, wie Kleidung sortiert, wiederverwertet und sozialverträglich angeboten wird.
Auch der traditionelle Upcycling-Workshop mit Tetrapacks unter Leitung von Frau Specht zeigte, wie aus vermeintlichem Abfall neue Objekte entstehen können.
Soziale Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Während der von Frau Hopfner organisierten Exkursion zur Lebenshilfe Forchheim erfuhren die Jugendlichen, wie Menschen mit Beeinträchtigung im Alltag unterstützt werden und welche zentrale Rolle soziale Einrichtungen für eine inklusive Gesellschaft spielen.
Wissenschaft hautnah: INAM und Kläranlage
Ein besonderes Highlight war der Besuch beim INAM, dem Institut für Nanotechnologie und korrelative Mikroskopie. Die Schüler*innen bekamen dort einen seltenen Einblick in modernste Forschung zu Mikroplastik, Materialwissenschaft und Brennstoffzellen.
Genauso wichtig war der Besuch der Kläranlage Forchheim, der zeigte, wie unverzichtbar Wasserreinigung für unser tägliches Leben und für ökologische Kreisläufe ist.
Kreativität, Sprache und gemeinsames Spielen
Im Workshop „Stimmen der Zukunft“ erschufen die Teilnehmerinnen unter der kreativen Leitung von Frau Dotzauer Zukunftsperspektiven aus dem Jahr 2050, während der von der Schülerin Kiana Afshari (10a) initiierte Workshop zu Gesellschaftsspielen zeigte, wie Spiele Menschen verbinden, Lernen fördern und Brücken zwischen Generationen schlagen.
Ausblick: Von Inspiration zu Aktion – die Projektphase beginnt
Nach zwei Tagen voller Inspiration, Begegnungen und Lernerfahrungen endet das Praktikum nicht – im Gegenteil: Nun beginnt der zentrale Teil.
Ab Mittwochnachmittag fand die Teambildung statt. Bis Januar sollen die Jugendlichen nun:
- eigene nachhaltige Projekte entwickeln,
- die SDGs in ihrem eigenen Lebensumfeld aufgreifen,
- und konkrete Maßnahmen planen und umsetzen.
Die Projekte können sozial, ökologisch, kreativ oder technisch ausgerichtet sein – entscheidend ist, dass sie wirksam und realistisch umzusetzen sind.
Beim Check-Out am Mittwochnachmittag registrierten die Schüler*innen ihre Teams und Projektideen. Nun arbeiten sie weitgehend eigenverantwortlich daran weiter. Dabei können sie jederzeit Beratung von Lehrkräften und externen Partnern in Anspruch nehmen.
Ein großes Dankeschön
Die Inputtage 2025 haben eindrucksvoll gezeigt, wie breit die Themen nachhaltiger Entwicklung sind – und wie engagiert Schüler*innen diese aufgreifen, wenn sie praxisnah vermittelt werden. Mit Workshops, Exkursionen, Forschung, Kreativität und persönlicher Entwicklung bot das Ehrenbürg-Gymnasium ein umfassendes Lernfeld für die Welt von morgen. An dieser Stelle gilt der besondere Dank all denjenigen, die mit ihrem Einsatz einen oder auch mehrere Bausteine zum Gelingen und zur Vielfalt dieses Projektes beigetragen haben. Dies betrifft Lehrkräfte ebenso wie alle im Bericht aufgeführten externen Kooperationspartner. Einige unterstützen unser Projekt nun schon seit fünf Jahren.
Die vielen Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen machen die Vielfalt und Authentizität des Gesamtprojektes aus.
Jetzt liegt es in den Händen der Jugendlichen, aus diesen Impulsen eigene, nachhaltige Projekte zu formen – Projekte, die ihre Schule, ihre Stadt und vielleicht sogar ihre Zukunft ein kleines Stück besser machen.
Wir blicken gespannt auf den Januar, wenn an 2 Mittwochnachmittagen (21.1. und 28.1.26 von 13:30h – 14:30h) die neuen Projektideen gepitched werden. Sollte jemand gerne in der Jury an einem dieser Nachmittage mitwirken wollen: Wir suchen Erwachsene aus unterschiedlichen Berufsfeldern, sowie Schülerinnen und Schüler, die das 17-Ziele-Praktikum bereits erfolgreich durchlaufen haben.
Nun wünschen wir allen erholsame Tage und viele schöne gemeinsame Erlebnisse im Rahmen der Familie.
Frohes Fest und Guten Rutsch.
Andrea Hecking














