Anspruchsvolle Übersetzungen bei Juvenes Translatores

Veränderungen in dieser Zeit, durch die Pandemie, durch den Klimawandel - Veränderungen, die vielleicht auch zu einer normalité plus verte et plus solidaire, zu einer grüneren und solidarischeren Normalität führen könnten.
Darum ging es in dem diesjährigen Übersetzungswettbewerbs Juvenes Translatores.

 

Am 25. November 2021 stellten sich fünf Schülerinnen des EGF – Maja Ketscher, Sarah Kestler, Annika Kistler, Lena Kirmaier und Pia Schüpferling, alle aus der Q12, – der Herausforderung des Übersetzens, schon zum zweiten Mal komplett online.

 

Der Wettbewerb wurde – wie jedes Jahr – von der Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ausgeschrieben und richtete sich an die Schüler/innen des Jahrgangs 2004 aller 28 EU-Staaten. Die Zahl der pro Mitgliedstaat ausgewählten Schulen entsprach dabei der Zahl der Sitze ihres Landes im europäischen Parlament. Insgesamt waren 705 Schulen für den Wettbewerb zugelassen, davon 96 aus Deutschland – und das EGF hatte wieder das Glück, ausgelost worden zu sein.
Am Tag des Wettbewerbs saßen dann die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in ganz Europa am Computer und arbeiten zeitgleich an ihren Übersetzungen, wobei sie Ausgangs- und Zielsprache frei wählen konnten; Bedingung war nur, dass es EU-Amtssprachen sein mussten.

 

Vier unserer Schülerinnen entschieden sich diesmal dafür, aus dem Französischen ins Deutsche zu übersetzen, Maja wählte den englischen Ausgangstext. In diesem ging es um zwei Jugendliche, die in einer E-Mail-Korrespondenz ihre Reisepläne zur Klimakonferenz nach Glasgow erläutern, wo sie Weichen für das Klima legen wollen: ein irischer Aktivist, der für eine Jugenddelegation ausgewählt wurde und mit dem Fahrrad anreist und ein Mädchen, das als Demonstrantin mit dem Zug quer durch Europa nach Schottland unterwegs ist.
In dem französischen Ausgangstext ging es um die Rückkehr zur Normalität nach der Corona-Pandemie, er lässt die Einschränkungen und Schwierigkeiten des vergangenen Jahres Revue passieren und zieht doch positive Schlüsse und Veränderungen aus dieser Krise: Die Möglichkeit von Videokonferenzen macht so manche (dienstliche) Reise überflüssig und spart Zeit, und Versorgungsengpässe haben bei manchen ein Umdenken hin zum Konsum regionaler Produkte ausgelöst.

 

In Brüssel werden nun alle Arbeiten korrigiert und bewertet, jede(r) TeilnehmerIn bekommt eine Urkunde, und die 28 GewinnerInnen - aus jedem EU-Land eine(r) -  werden im Frühjahr 2022 zur Preisverleihung nach Brüssel eingeladen.
Auch wenn die Chancen auf einen Sieg gering sind, so war das Übersetzen der inhaltlich und sprachlich durchaus ansprechenden Texte  eine interessante Aufgabe, eine Übung, die im Unterricht der modernen Fremdsprachen so nicht wirklich praktiziert wird.

Ulrike Michaelis